Niko Sekler arbeitet – nach Abitur und Elektrotechnikstudium – bei der Klöckner DESMA Elastomertechnik GmbH in dem etwa 60 km vom Bodensee entfernt gelegenen Fridingen an der Donau im Bereich Softwareentwicklung. Warum er sich für diesen Beruf entschieden hat, wer ihn auf seinem beruflichen Werdegang gefördert hat und was den Job für ihn ausmacht, erzählt er uns im folgenden Interview.

Welchen Beruf haben sich Deine Eltern für Dich vorgestellt Niko?

Mein Vater ist Technischer Zeichner bzw. Produktdesigner und hatte für mich eigentlich immer etwas im technischen Bereich im Sinn. Meine Mutter ist eher im kaufmännischen Bereich tätig, allerdings waren sie sich beide sehr schnell einig, dass mir Technik deutlich besser liegt als alles Kaufmännische (lacht).

Was war früher Dein liebstes Schulfach?

Physik war für mich im Abitur das beste Fach denke ich. Physik lag mir sehr gut und es fiel mir recht einfach, mich in die Themen einzudenken bzw. die Mathematik hinter der Physik zu verstehen. Ich war eigentlich schon immer ein sehr logisch denkender Mensch. Mathe hat mir persönlich keinen Spaß gemacht, nicht weil ich es nicht verstanden habe, eher im Gegenteil. Ich fand aber, dass das Fach in der Schule nicht besonders interessant gelehrt wurde. Physik war für mich irgendwo der Kompromiss zu der mathematischen Logik und auch immer etwas, was uns Schülerinnen und Schülern interessant präsentiert wurde.

Warum hast Du dich für diesen Beruf entschieden?

Für Softwareentwicklung habe ich mich eigentlich erst innerhalb des Studiums entschieden. Als ich mit dem Studium angefangen habe, wusste ich noch gar nicht was Softwareentwicklung und Programmieren überhaupt sind. Ich habe mir unter dem Studium Elektrotechnik eigentlich etwas völlig anderes vorgestellt. Natürlich ist der Inhalt des Studiums auch auf klassische Elektrotechnik ausgelegt, allerdings habe ich im Verlauf des Studiums recht schnell entdeckt, wie gut mir die Softwareentwicklung persönlich liegt. Und zum Glück habe ich nach Beendigung meines Studiums, mit meinem Job hier bei DESMA, auch die Chance bekommen, mich in diesem Bereich weiter entfalten und einbringen zu können.

Was gefällt Dir besonders an Deiner Arbeit?

Softwareentwicklung repräsentiert viele meiner eigenen Stärken. Programmierung basiert auf reiner Logik und Kreativität. Sie bietet unendlich viele Lösungen für ein einziges Problem. Man ist im Lösungsansatz quasi gar nicht eingeschränkt. Wie schon erwähnt liegt mir persönlich Logik und Kreativität sehr, weshalb ich auch Spaß an dieser Arbeit habe.

Hast Du eine Person gekannt, die Dich stark gefördert hat? Wie hat sie Dir geholfen?

Ich denke, dass es immer wichtig ist, Personen zu haben, die einen in die richtige Richtung lenken. Mein Physiklehrer damals auf dem Gymnasium war so jemand und definitiv auch der Grund, warum mir Physik Spaß gemacht hat. Er war, denke ich, für viele Schüler damals ein wichtiger Teil der Abiturvorbereitung, aber auch persönlich gesehen ein sehr angenehmer Mensch. Definitiv streng, aber auf eine faire Art und Weise, was vielen Schülern vermutlich gutgetan hat. Und nach dem Studium hatte ich hier bei DESMA das Glück in eine Abteilung zu kommen, in der mehrere Mitarbeiter dasselbe Studium abgeschlossen haben wie ich. Für mich als Neueinsteiger war es, denke ich, sehr wichtig, dass ich mich an diesen Personen orientieren konnte. Das hat mir geholfen, hier anzukommen.

Warum sollten junge Menschen eine Karriere/Ausbildung in dem Job anstreben?

Elektrotechnik und Softwareentwicklung bzw. Programmierung sind nicht die typisch angestrebten Berufsfelder für Personen in meinem Alter. Viele sind sehr abgeschreckt von Informatik oder Programmierung, was ich größtenteils verstehen kann. Es ist auf den ersten Blick sehr kompliziert und schwer zu lernen. Wenn man sich allerdings etwas damit beschäftigt hat und gewisse Grundprinzipien bekannt sind, fällt der Lernprozess doch deutlich einfacher. Es ist nach wie vor ein sehr anspruchsvoller und kreativer Beruf, was vielen Personen, die mit Logik und Kreativität etwas anfangen können, sehr gut liegen könnte.

Was war die beste Entscheidung in Deiner beruflichen Laufbahn?

Die beste Entscheidung war definitiv, dass ich mich eher für die „Softwareseite“ der Elektrotechnik entschieden habe. Elektrotechnik ist ein recht breit gefächertes Studium. Man kann sowohl in der Hardwarekonstruktion als auch in der reinen Softwareentwicklung arbeiten, wo eher meine persönlichen Stärken liegen.

Welche Herausforderungen gibt es in Deinem Job?

In diesem Berufsfeld kommt es sehr oft vor, dass man stundenlang an einem einzigen Problem „festhängt“. Fehler in der Software sind oft sehr schwer zu finden und wenn sie dann gefunden werden, häufig völlig banal. Oftmals handelt man sich diese Fehler auch selbst ein, indem man ein Problem lösen will und dabei drei andere Probleme entstehen.

Was war die härteste Arbeit, die Du je gemacht hast?

Ich glaube, das war mal während eines Ferienjobs vor einigen Jahren. Ich müsste etwa 16 oder 17 gewesen sein. Zwei Wochen lang durfte ich Markierungen vom Boden einer Fabrikhalle kratzen und diese Stellen reinigen bzw. neue Markierungen anbringen. Natürlich habe ich nicht erwartet, während eines Ferienjobs eine angenehme Arbeit erteilt zu bekommen, jedoch habe ich auch nicht damit gerechnet, dass es doch so anstrengend werden könnte. Diese Arbeit war definitiv nicht sehr spaßig, aber ich denke, sie trägt stark dazu bei, dass ich mein aktuelles Arbeitsumfeld sehr zu schätzen weiß.

Gibt es etwas, womit Du andere Menschen in der letzten Zeit zum Staunen gebracht hast?

Da gibt es auf jeden Fall etwas: Ich war immer ein sehr schmaler und dünner Mensch, dem es schwerfiel, überhaupt Gewicht zuzunehmen. Für viele wahrscheinlich toll, aber für mich war das nicht ideal. Vor knapp 8 Monaten habe ich mich deshalb entschieden, etwas sinnvolles Körpergewicht zuzulegen. In dieser Zeit habe ich, gepaart mit sehr viel Sport, Essensgewohnheiten an den Tag gelegt, welche viele wahrscheinlich als gestört bezeichnet hätten. Ich schätze, dass ich in der Zeit bestimmt das Doppelte eines normalen Erwachsenen gegessen habe, was für meine ganze Familie natürlich eine interessante und rasante Umstellung war (lacht).

Niko, wir danken Dir für das Gespräch!

Thorsten Ehrenteit

Drei Dinge, die mir zur Salzgitter AG einfallen: 1. großer Stahlhersteller im ländlichen Raum 2. die unglaubliche Einsatzbreite des Werkstoffes Stahl 3. Frodo hätte den EINEN Ring auch bei uns im Hochofen einschmelzen können

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