Unsere Praktikantinnen Lea Seifert und Lea Penner berichten über ihr FOS-Praktikum:

Wir machen zurzeit unser FOS-Praktikum bei der Salzgitter Mannesmann Forschung GmbH (SZMF), welches vom 03.08.2020 bis zum 31.07.2021 geht. Dort haben wir die Möglichkeit, die beiden Abteilungen der Elektronik & Messtechnik sowie der Fügetechnik für jeweils ein halbes Jahr näher kennenzulernen.
Praktikum von Lea Penner:
In der Abteilung Elektronik & Messtechnik konnte ich im ersten Halbjahr viel lernen. Als erstes habe ich mir dort einige Grundkenntnisse über das Löten angeeignet, indem ich einen Würfel fertigte. Hierzu musste ich zunächst Kupferdrähte, mit gleicher Länge und Dicke, mit einem Seitenschneider trennen. Anschließend habe ich Lötzinn mit einem Lötkolben, der sich auf bis zu 450 °C erwärmt, aufgeschmolzen und so die Kupferdrähte verbunden. Hierbei ist das Tragen einer Schutzbrille besonders wichtig!

Auf diesem Bild löte ich den Würfel zusammen. In meiner linken Hand halte ich dabei den Lötkolben, währenddessen ich das Lötzinn in meiner rechten Hand halte und versuche, die beiden Kupferdrähte miteinander zu verbinden.

Die wichtigsten Utensilien zum Löten des Würfels, aber auch zum Löten verschiedener Platinen sind hier dargestellt.
Eine wichtige Aufgabe der Abteilung Elektronik & Messtechnik ist es, sich um elektronische und messtechnische Probleme des Unternehmens zu kümmern, wodurch ich viele Einblicke in unterschiedliche Abteilungen erhielt. Die Messtechnik befasst sich mit Methoden zur Bestimmung physikalischer Größen, wie z.B. Längen. Hierzu müssen verschiedene Messmittel, wie z.B. Messschrauben, Talmeter oder auch Messschieber kalibriert werden.

Auf dem Bild ist ein solches Messmittel, der Messschieber, dargestellt. Die Messmittel werden aus den unterschiedlichen Bereichen zur Abteilung Elektronik & Messtechnik geschickt, um diese regelmäßig zu prüfen und kalibrieren.

Diese Aufgabe habe ich während meines Praktikums übernommen. Zur Kalibrierung des abgebildeten Messschiebers musste ich die unterschiedlichen Endmaße nachmessen und die angezeigte Messlänge kontrollieren. Diese darf nur innerhalb definierter Toleranzen abweichen. Bei Einhaltung dieser Toleranzen habe ich anschließend die Messmittel mit einem Prüfsiegel beklebt.

Wer sich für den Beruf des Elektronikers (w/m/d) für Automatisierungstechnik interessiert, wird hier sehr viel Spaß haben, den Beruf näher kennenzulernen.

Praktikum von Lea Seifert:
Im ersten Halbjahr habe ich mein Praktikum in der Abteilung Fügetechnik absolviert. Unter Fügetechnik ist gemeint, mehrere feste Körper (die Fügeteile) mit geometrisch bestimmter Gestalt dauerhaft zu verbinden (zu fügen). In der Abteilung Fügetechnik der SZMF können unterschiedliche Fügeverfahren, wie z.B. Metallschutzgas-, Laserstrahl- und Widerstandspunktschweißen sowie Kleben und mechanisches Fügen abgebildet werden.
Als erstes habe ich dort den Schneidlaser kennengelernt, der für labortypische Probenentnahmen und Zuschnitte verwendet wird. Der Schneidlaser ermöglicht Zuschnitte an feuerverzinkten Blechen bis zu 4 mm Blechdicke, bis zu einer Blechdicke von 5 mm bei hochlegierten Stählen bzw. bis zu 15 mm bei Baustählen. Aber auch andere metallische Werkstoffe sind damit schneidbar.

Um eine Geometrie mit dem Schneidlaser auszuschneiden, muss diese zuerst in einem CAD-Programm konstruiert werden. Zur Konstruktion mit dem CAD-Programm stehen verschiedene Werkzeuge zur Verfügung. Somit können die unterschiedlichsten Geometrien gezeichnet und anschließend ausgeschnitten werden. Diese Proben können dann mit dem entsprechenden Verfahren gefügt werden. Es werden aber auch Proben ausgeschnitten, die direkt geprüft werden. Eine technische Zeichnung einer solchen Zugprobe ist im nächsten Bild dargestellt.

Im nächsten Schritt wird das Blech, aus dem die Probe ausgeschnitten werden soll, im Bearbeitungsbereich des Schneidlasers positioniert. Anschließend müssen die Schneidparameter auf den Werkstoff und die Blechdicke angepasst werden. Hierzu gehört es auch, die richtige Düse auszuwählen und einzubauen sowie den Start- und Endpunkt zu definieren.

Nachdem der Schneidlaser die konstruierte Geometrie ausgeschnitten hat, kann die fertige Probe entnommen werden. Die ausgeschnittene Probe wird dann in weiteren Fertigungsschritten, wie z.B. Schleifen und Polieren, bearbeitet und dann geprüft. Die Prüfung dient zur Ermittlung mechanischer Kennwerte des Werkstoffs oder der Fügestelle. Hierzu zählt der quasistatische Zugversuch zur Bestimmung von z.B. Zugfestigkeit und Bruchdehnung. Aber auch die zyklische Prüfung, der sogenannte Dauerschwingversuch, liefert wichtige Kennwerte für die Auslegung und Berechnung von Bauteilen.

Markus Rottwinkel

Drei Dinge, die mir zur Salzgitter AG einfallen: 1. Faszinierende Dimensionen bei Anlagen und Prozessen 2. Stahl riecht lecker 3. Hieß der Ort oder der Konzern zuerst Salzgitter?

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