Seit vielen Jahren bieten wir am Standort Salzgitter Abiturientinnen die Möglichkeit, nach der Schule einen praxisnahen Einblick in die Arbeitswelt eines Industriekonzerns zu erhalten. Dazu arbeiten wir unter dem Programmnamen Niedersachsen-Technikum eng mit der TU Braunschweig zusammen. Wie die Erfahrungen unsere beiden aktuellen Teilnehmerinnen aussehen, lesen Sie hier:
Wir sind Lea & Lena. Da wir uns schon immer für Technik und den MINT-Bereich interessiert haben, haben wir uns nach unserem Abitur für das Niedersachsen-Technikum entschieden. Dadurch bekommen wir die Möglichkeit, uns 6 Monate lang beruflich zu orientieren und herauszufinden, ob eine Ausbildung oder ein Studium im MINT-Bereich das Richtige für uns ist.
Einmal die Woche besuchen wir unsere Partner-Hochschule, die TU Braunschweig, und nehmen regelmäßig an der Vorlesung „Funktionswerkstoffe“ teil. Zusätzlich besuchen wir unterschiedliche Fakultäten und Institute, um uns über die verschiedenen Studiengänge zu informieren. Die regelmäßigen Universitätsbesuche helfen uns, einen Einblick in ein Studium zu bekommen.
Unsere Studienerfahrungen kombinieren wir mit denen aus unserem Praktikum, das wir bei der Salzgitter Flachstahl GmbH machen. Vier Tage in der Woche sind wir im Unternehmen, wodurch wir bisher schon viele Eindrücke gesammelt haben. Außerdem haben wir durch die Salzgitter Flachstahl GmbH die Möglichkeit an Seminaren und Workshops teilzunehmen, um so unsere persönlichen Stärken und Interessen sowie unsere beruflichen Kompetenzen weiterzuentwickeln.
Was wir jeweils genau in unseren Praktika machen, erzählen wir euch im Folgenden separat:
Ich bin Lea und ich bin in der Abteilung Elektro- und Automatisierungstechnik. Im Teilbereich der mobilen Instandhaltung habe ich die Möglichkeit, bei Einsätzen auf dem gesamten Gelände dabei zu sein. Ich bin bei Projekten wie der Instandhaltung und der Modernisierung von Hallenkränen und Schaltanlagen fest miteingebunden. Dadurch habe ich die Grundlagen der Elektrotechnik kennengelernt und das Arbeiten mit Engineering-Tools am PC, wie EPLAN Electric P8, mit dem man elektrische Schaltpläne digital erstellt, erlernt. Außerdem habe ich erste praktische Erfahrungen durch eigenhändiges Verdrahten von Bauteilen. Auch im Programmieren probiere ich mich aus.
Jeder Tag bietet neue Herausforderungen und neue Aufgaben. Am eindrucksvollsten fand ich meinen Besuch im Stahlwerk und Einsätze auf Hallenkränen. Mein persönliches Highlight ist die Mitarbeit und Durchführung von zwei Projekten: Einbindung der Lastmessbolzen eines Kranes in die SPS (speicherprogrammierbare Steuerung) und Differenzstrommessung für 500/400V Verteilungen.
Von Anfang an habe ich viel Spaß gehabt und mich wohl gefühlt. Alles in allem vergeht die Zeit schneller als mir lieb ist, und ich bin dankbar, dass ich so viel mitnehmen kann.
Eine Ausbildung oder ein Studium im MINT-Bereich bzw. in der Elektrotechnik ist definitiv etwas für mich.
Ich bin Lena und ich bin im Bereich Umweltmanagement in der Abteilung Reststoffe und Bodenschutz tätig. Zu Beginn meines Praktikums war ich viel unterwegs und habe meine Betreuerin Frau Jaster-Traupe begleitet. Dadurch lernte ich das Reststoffzentrum Barum (RZB) und die Deponie in Heerte kennen. Da bei der Deponie in Heerte derzeit die Oberflächenabdichtung gebaut wird, durfte ich auch bei den Baubesprechungen dabei sein. Ich habe auch vieles über das Projekt der Einrichtungen von Pegelsonden in den Brunnen des RZBs erfahren dürfen.
Mittlerweile beschäftige ich mich mit eigenen Projekten unter Anleitung von Frau Hoff. Zum einen habe ich die Aufgabe bekommen, die Rückstellproben diverser Haufwerke im Probenlager hinsichtlich ihres Entsorgungsstatus zu katalogisieren und diejenigen Rückstellproben zu entfernen, deren Haufwerke bereits in der Vergangenheit entsorgt wurden. Abschließend ist das Probelager von mir so vorzubereiten, dass zukünftig systematische Lagerungen der Rückstellproben möglich sind. Zum anderen habe ich daran gearbeitet, den Abfallplan im ConSense und die Beauftragung zur Abfallentsorgung im Intranet durch das Online-Tool zu optimieren. Außerdem gestalte ich als Handreichung passend zu dem Thema der Abfallentsorgung einen Flyer, der später in den unterschiedlichen Betrieben der Salzgitter AG ausgehändigt werden soll.
Ich war allerdings nicht nur in meiner Abteilung unterwegs. Für eine Woche war ich bei der Wasserversorgung der Salzgitter Flachstahl GmbH und habe unter anderem die Wasserwerke Adersheim und Börßum, das Brunnenfeld in Börßum sowie das Rohrnetz in der Hütte kennengelernt. Außerdem habe ich die Kollegen der Abwasserversorgung für zwei Wochen bei ihren unterschiedlichen Aufgaben begleitet. Schließlich war ich noch für eine Woche in den Laboren des Werkstoffzentrums. Dort habe ich das Wasser-, Nass-, und Brennstofflabor kennengelernt und durfte bei den Analysen der Proben mithelfen.
Insgesamt macht mir das Technikum bis jetzt sehr viel Spaß. Alle, denen ich bis jetzt hier begegnet bin, sind superfreundlich, und die Zeit vergeht leider viel zu schnell. Ich freue mich schon darauf, was die nächsten Monate für mich noch bereithalten.