Ein Dienstagmorgen um 7:45 Uhr am Hillenholz in Hallendorf: Flachstahlmitarbeiter Christian Riede und ein Lokführer von der VPS schütteln sich die Hände und machen sich bereit für einen gemeinsamen Arbeitstag. Nach kurzem Check und einer Sicherheitseinweisung geht es hoch auf die Diesellok und dann auch schon Richtung Ilsenburg.

Für gute Zusammenarbeit
Christian Riede arbeitet seit 25 Jahren in der Abteilung Integriertes Auftragsmanagement bei der Salzgitter Flachstahl. Er koordiniert dort unter anderem die Brammen für die Warmbandstraße, die Wärmeboxen oder die Brammenadjustage. „Jeden Morgen treffen wir uns mit Kollegen von der VPS, DEUMU, der ILG, der Warmbandstraße und der Flämmerei. Dann sprechen wir die Brammenlogistik für die nächsten 24 Stunden ab, reden über Prioritäten und auch über die Dinge, die in den letzten 24 Stunden nicht so gut funktioniert haben“, erklärt er. Neben der reinen Planung stehen die Verbesserungspotenziale immer im Fokus dieser Gespräche. Die Kollegen kennen sich gut und sind für alles offen, was das kollegiale Miteinander fördert und Verständnis füreinander im Arbeitsalltag schafft. Denn die Transportlogistik ist ein wichtiger Bestandteil in der Prozesskette.

Reisebegleiter für die Bramme
Da die mitunter lange Dauer von der Anforderung im System bis zur Ankunft im weiterverarbeiteten Betrieb für den Auftragsplaner nicht immer nachvollziehbar war, machte ein Betriebstechniker bei der VPS den Vorschlag, den Transport einer Bramme von Salzgitter nach Ilsenburg zu begleiten und einen Tag auf einer Lok zu hospitieren. Er ist selbst Lokführer und fuhr den Salzgitter Stahl viele Jahre quer durch die Republik. „Mir war wichtig, dass Herr Riede einen Einblick in unsere Betriebsabläufe bekommt. Denn die meisten wissen nicht, wovon ein reibungsloser Transport abhängig ist, das fängt mit den ordnungsgemäßen Dokumenten an und hört beim Wetter auf.“ Riede kann das nur bestätigen: „Mir war nicht klar, wie anspruchsvoll die Aufgabe eines Lokführers ist und wie viel passieren muss, bis der Zug überhaupt losfährt.“
Damit ist der Austausch zur konzernweiten Zusammenarbeit natürlich längst nicht abgeschlossen, doch der Arbeitstag auf der Lok hat zum Verständnis für die Details und den schwer kalkulierbaren Anteil der Transportkette beigetragen. Solche Erfahrungen ändern sowohl den Blickwinkel als auch manche Reaktion – Ziel erreicht!

Tanja Wellisch

Drei Dinge, die mir zur Salzgitter AG einfallen: 1. Was wäre die Welt ohne Stahl? 2. Industriearchitektur zum Staunen 3. Respekt vor dem Werkstoff Stahl

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