Elena Alekseev (38) arbeitet bei der Mannesmann Precision Tubes GmbH, einer Tochtergesellschaft im Salzgitter-Konzern, in Hamm im Bereich Logistik. Was sie alles auf dem Weg bis zu ihrem heutigen Beruf erlebt hat, wie ihre neugeborene Tochter ihr Leben verändert hat und was sie sonst noch beschäftigt, erzählt sie uns im folgenden Interview.

Elena, was hast Du gelernt und wie ging es anschließend für Dich weiter?

Nach meinem Schulabschluss in Russland, habe ich angefangen, Psychologie an der pädagogischen Universität in Armawir zu studieren. Nach dem 2. Semester musste ich leider abbrechen, weil ich nach Deutschland ausgewandert bin (allein, bzw. hier lebte schon mein zukünftiger Ehemann). Das war im Jahr 2001 und ich war damals 18 Jahre alt. In Deutschland angekommen habe ich, wie viele andere Aussiedler auch, zunächst einen Deutschkurs besucht. Danach folgten verschiedene Qualifizierungsmaßnahmen, um überhaupt herauszufinden, was ich beruflich einmal machen möchte. Wiedergefunden habe ich mich dann zunächst – nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung – in der Floristik.
Die Ausbildung hat mir eigentlich sehr viel Spaß gemacht. Ein weiterer positiver Nebeneffekt war, dass ich dabei auch gut die deutsche Sprache lernen konnte. Schon während meiner Ausbildung wurde mir aber klar, dass das zwar ein schöner Beruf ist, für mich aber eigentlich nur als Hobby vorstellbar war. So hat es auch nicht lange gedauert, bis ich beschlossen habe, in meinem Leben noch etwas anderes auszuprobieren. Im tiefsten Inneren meines Herzens wollte ich irgendwie schon immer zurück ins Studentenleben und habe mich, nach erfolgreichem Fachabi, im August 2007 dann auch als Bachelor-Studentin an der FH Dortmund eingeschrieben. Hier studierte ich bis März 2011 BWL mit den Schwerpunkten Finance und Unternehmensbesteuerung. Das Fach Logistik stand damals auch bei mir auf dem Plan, hat mich aber zu dem Zeitpunkt irgendwie gar nicht so mitgenommen. Ich hätte auf jeden Fall zu dem Zeitpunkt nicht geglaubt, dass ich mein Leben mal mit der Logistik in Verbindung bringen werde. Meine Bachelor-Arbeit habe ich übrigens bei Mannesmann (damals Salzgitter Mannesmann Präzisionsrohr GmbH) im Qualitätsmanagement geschrieben. Das war meine erste Erfahrung mit dem Unternehmen, in dem ich jetzt arbeite.
Direkt nach dem Studium wollte ich gleich ins Berufsleben einsteigen und habe für den Anfang bei Mannesmann einen Platz in der Abteilung Verkehrswirtschaft bekommen. Hier bin ich auch – mit wenigen Ausnahmen – bis heute geblieben. Ich hatte zunächst mehrere befristete Einstellungen wie Urlaubs- oder Krankheitsvertretungen. Parallel zu meinem Masterstudium habe ich dann im Bereich Logistik-Management als Werkstudentin gearbeitet. Im Mai 2017 konnte ich zunächst als Leihmitarbeiterin wieder hier anfangen und bin im Oktober 2017 fest übernommen worden.

Warum hast Du dich für diesen Beruf entschieden?

Warum ich mich für diesen Beruf entschieden habe, kann ich wirklich nicht beantworten. Wie schon erwähnt, gehörte das Fach Logistik während meines Bachelorstudiums gar nicht zu meinen Favoriten. Das lag aber nicht daran, dass es mich nicht interessiert hat, sondern weil wir einen Professor hatten, der das Fach meiner Meinung nach nicht wirklich geliebt und gelebt hat. Als ich dann in meine jetzige Abteilung gekommen bin und die Kolleginnen und Kollegen kennengelernt habe, die sich für das Thema Logistik wirklich begeistern, habe ich die Logistik für mich neu entdecken dürfen (lacht). Auch das Masterstudium war für mich dadurch viel einfacher und viel mehr praxisbezogen. Ich finde die Logistik definitiv sehr spannend, abwechslungsreich und zukunftsorientiert. Wenn ich zurückblicke, bereue ich ehrlich gesagt auch überhaupt nichts. Der Weg bis zu meinem heutigen Job hat mich tatsächlich gestärkt, hat mir vor allem beigebracht, das zu schätzen, was ich im Moment habe. Ich habe Einiges gelernt und viele unterschiedliche Menschen kennengelernt, die mich auch bis heute in meinem Leben begleiten.

Was wird Dein nächstes Projekt? (privat oder dienstlich)

Aktuell bin ich hauptsächlich im S4/HANA Einführungsprojekt als Process Owner im Lean TransportManagement-Stream eingebunden. S4/HANA ist unser neues SAP-System, was gerade konzernweit eingeführt wird, um eine gesellschaftsübergreifende Prozessstandardisierung und -harmonisierung zu erreichen. Zu meinen Aufgaben im TM-Stream gehört unter anderem die Mitwirkung bei der Festlegung von Anforderungen an Zielprozesse oder auch eine Definition von Prozessgrenzen und -umfang mit anderen Prozessverantwortlichen. Weiterhin stelle ich den Informationsfluss in und aus der Fachabteilung im Projekt sicher und stelle auch eine Schnittstelle mit den benachbarten Process Ownern / Streams dar. Parallel bin ich gerade dabei, die nächste große Transportausschreibung vorzubereiten.
Und auch privat ist ein ziemlich großes Projekt am Laufen: Ich bin im August letzten Jahres Mama geworden 😊! Wir freuen uns riesig! Aktuell ist mein Mann mit der Kleinen zuhause und bald nehme ich mir nochmal zwei Monate Elternzeit. Darauf freue ich mich jetzt schon.

Was machst Du sonst noch so 😉? Hast Du ein Hobby?

Ich koche sehr gerne. Vor allem mag ich es irgendwas nachzukochen, was ich nur gegessen habe, ohne ein Rezept dafür zu haben. Lesen gehört definitiv auch zu meinen Lieblingsbeschäftigungen. Allerdings habe ich das letzte Mal vor knapp zehn Monaten gelesen, noch in der Schwangerschaft. Seitdem unsere Tochter bei uns ist, gab es leider keine Zeit, ein Buch in die Hand zu nehmen. Darüber hinaus reise ich auch gerne. Sehr gerne vor allem spontane Ausflüge, aber auch gut vorbereitete und durchgeplante Reisen. Bis jetzt die schönste, von mir durchgeplante Reise war unser zehntägiger Trip nach St. Petersburg und Moskau im Juni 2017.

Elena, vielen Dank für das Gespräch!

Thorsten Ehrenteit

Drei Dinge, die mir zur Salzgitter AG einfallen: 1. großer Stahlhersteller im ländlichen Raum 2. die unglaubliche Einsatzbreite des Werkstoffes Stahl 3. Frodo hätte den EINEN Ring auch bei uns im Hochofen einschmelzen können

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