Manfred Engelke (64) aus dem Bereich Kommunikation bei der Mannesmann Precision Tubes GmbH (MPT) wird, nach gut 46 Berufsjahren, im nächsten Jahr in seinen wohlverdienten Ruhestand gehen. Bevor er dieses letzte Etappenziel seiner beruflichen Laufbahn erreicht und sich dann voll und ganz seiner Familie und seinem großen Hobby – Oldtimern und den damit verbundenen Ausfahrten – widmen kann, stand er uns für ein kurzes Interview noch einmal zur Verfügung und erzählt uns hier auch, warum es für ihn eigentlich auch nicht Ruhe- sondern Unruhestand heißt.

Manfred, wie war Dein beruflicher Werdegang?
Begonnen habe ich 1985 bei den Hoesch Röhrenwerken in Hamm im Bereich Statistik und Marketing. Acht Jahre später fand ich mich dann in Hamm auf einmal quasi in einem „neuen“ Unternehmen wieder. Denn in diesem Jahr kam es zu der Gründung der MHP Mannesmann Hoesch Präzisrohr GmbH, einem neuen Gemeinschaftsunternehmen der Mannesmannröhren-Werke AG aus Mülheim und der Hoesch AG aus Dortmund. Meine Tätigkeit in den Bereichen Statistik, Berichtswesen und Marketing blieb aber die gleiche. 1997 kam es dann zu einer weiteren Veränderung: Die Mannesmannröhren-Werke AG hat die von der Krupp Hoesch Stahl AG (seit 1991) gehaltenen Anteile an MHP erworben und wurde damit alleinige Eigentümerin. Damit hatte ich wieder einen „neuen“ Arbeitgeber, mit den für mich beruflichen Schwerpunkten in den Bereichen Berichtswesen, Marketing und Controlling. Als dann im Jahr 2000 die Salzgitter AG die Mannesmannröhren-Werke AG übernimmt, wechselte ich in den Bereich Vertriebscontrolling und Kommunikation, in dem ich bis heute tätig bin. Nächstes Jahr werde ich im April zum letzten Mal meinen Arbeits-PC ausmachen, die Bürotür hinter mir schließen, mich von meinen lieben Kolleginnen und Kollegen verabschieden und das dann Kommende, nämlich meinen Ruhestand, in vollen Zügen genießen. Gleichzeitig liegt mir das Fortkommen der Firma und des Konzerns am Herzen und ich wünsche den Kolleginnen und Kollegen noch viele erfolgreiche Jahre in der stahlerzeugenden und -verarbeitenden Industrie.

Welche Aufgaben hattest Du genau und was hat Dir in Deinem langen Berufsleben besonders viel Spaß gemacht?
Nach der kaufmännischen Lehre, der Bundeswehrzeit und dem Hochschulstudium der Wirtschaftswissenschaften konnte ich erste Berufserfahrungen in einer Werbeagentur sowie einem mittelständischen Automobilzulieferbetrieb sammeln. Mit dem Start im Jahre 1985 in die Röhrenindustrie beim Röhrenwerk Hoesch in Hamm, begann eine spannende Berufslaufbahn, die bis heute nicht an Reiz verloren hat. Durch die unterschiedlichen Tätigkeiten in den Bereichen Statistik, Werbung, Berichtswesen, Messen, Controlling und schließlich Kommunikation konnte ich die verschiedenen und interessanten Aufgaben mit immer neuen Herausforderungen wahrnehmen und gestalten – unabhängig davon, ob es im Hoesch-, Mannesmann- oder im Salzgitter-Konzern war. Gleichzeitig konnte ich in den langen Berufsjahren viele Arbeitskolleginnen und -kollegen in den in- und ausländischen Röhrenfirmen und im Konzern kennen- und schätzen lernen. Die Vielfältigkeit und Internationalität der Arbeit hat mich definitiv agil und jung bleiben lassen (schmunzelt).

Was planst Du für Deinen Ruhestand?

Mit der Familiengründung und der Geburt meiner beiden Töchter ist damals definitiv ein weiterer, sehr wichtiger Aspekt in meinem Leben dazugekommen. Diese Bereicherung genieße ich bis heute, gerade auch jetzt, wo meine Töchter kurz vor dem erfolgreichen Abschluss ihrer Berufsausbildung stehen. Gleichzeitig freue ich mich natürlich, dass ich mein „Oldtimerhobby“ gemeinsam mit ihnen teile und dieses dann auch – nach dem Eintritt in den Ruhestand – natürlich noch besser genießen kann. So schrauben wir beispielsweise gerne mit viel Spaß zusammen an unserem VW-Bus T1, einem „Samba“ aus dem Jahr 1963, in den Farben Rot und Weiß. Was ich total witzig finde ist, dass es genau diesen Samba seit kurzer Zeit auch – offiziell VW-lizensiert – von einer bekannten Spielzeugfirma gibt. Und dann auch noch in den Farben meines Busses – in Rot und Weiß (lacht). Der Bulli ist für uns zu einem richtigen Familienmitglied geworden und meine beiden Töchter sind quasi mit ihm groß geworden (weitere Details zu Manfred Engelke und seinem Samba in der STIL Ausgabe 1/2021).

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Weitere Hobbys, neben den Oldtimern, sind der Radsport (Rennrad/Tourenrad), der Skisport und die Gartenarbeit. Hierbei kann ich so richtig abschalten. Ein weiteres Betätigungsfeld, in dem ich mich gerne tummele, ist alles, was mit Handwerk zu tun hat. Über die Jahre sind hier interessante Arbeiten angefallen: Sei es die Restaurierung eines denkmalgeschützten Hauses, der Neubau eines umweltfreundlichen Holzrahmenhauses oder der Erhalt meines Elternhauses mit all den hierbei anfallenden Arbeiten. Mein neuestes Projekt, welches ich genau mit Pensionsbeginn starten werde, ist der Bau eines Tiny Houses – das ist ein so genanntes „Kleinsthaus“. Deswegen ist es für mich auch kein Ruhe- sondern ein Unruhestand – natürlich im positiven Sinne (lacht). Da muss am Ende der Bulli auch schon mal zum Transport von Garten- und Baumaterial herhalten, aber natürlich geht es mit ihm und meiner Familie dann auch zu einem der zahlreichen Clubtreffen und in den Campingurlaub. Das sind auch die Sachen, auf die mich am meisten freue, wenn ich im nächsten Jahr morgens nicht mehr meinen Dienstweg nach Mülheim oder Hamm antreten „muss“. Das „muss“ selbstverständlich in Anführungszeichen, weil mir meine Arbeit, wie auch gesagt, immer sehr viel Spaß gemacht hat. Und das liegt nicht zuletzt an dem positiven Arbeitsumfeld.


Manfred, wir danken Dir sehr herzlich für dieses Gespräch!

 

Thorsten Ehrenteit

Drei Dinge, die mir zur Salzgitter AG einfallen: 1. großer Stahlhersteller im ländlichen Raum 2. die unglaubliche Einsatzbreite des Werkstoffes Stahl 3. Frodo hätte den EINEN Ring auch bei uns im Hochofen einschmelzen können

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