Pedro D. studiert Wirtschaftsingenieurwesen-Maschinenbau an der Ostfalia in Wolfenbüttel und ist bereits das dritte Mal bei der SZFG in den Stranggießanlagen. Das erste Mal war er 2018 für zwei Monate im Stahlwerk tätig. „Das hat mir so gut gefallen, dass ich im Februar und im August nochmal hergekommen bin“, so erzählt mir Pedro direkt zu Beginn.
„Du bist nun das dritte Mal hier, warum? Was hat dir während deiner Zeit hier besonders gut gefallen und was sind deine Aufgaben in der Stranggussanlage?“
Pedro: „Ich wurde hier sehr herzlich aufgenommen und harmoniere sehr gut im Team mit den Kollegen. Dadurch macht das Arbeiten noch mehr Spaß. Außerdem konnte ich durch die Arbeit mein theoretisches Wissen aus den Lehrveranstaltungen vertiefen und die Zusammenhänge der Lerninhalte dadurch viel besser verstehen.
Ich unterstütze das Team in allen Nebentätigkeiten, die direkt mit den Anlagen zu tun haben. Da an der Stranggießanlage ein kontinuierlicher Prozess abläuft, ist eine ständige Überwachung notwendig. Aus diesem Grund darf man den Arbeitsplatz nicht verlassen. Und hier bin ich zum Beispiel dafür zuständig, die Gießhilfsmittel abzuholen und sie für meine Arbeitskollegen vorzubereiten.
Außerdem gibt es bei uns Stahlbehälter, die sogenannten Pfannen, welche ich an dem Anlagenteil Drehturm an- und abkoppele. Des Weiteren führe ich Qualitätssicherung durch, in dem ich Proben aus flüssigem Stahl entnehme und sie ins Labor schicke“.
„Das klingt alles nach sehr spannenden und verantwortungsvollen Aufgaben. Da Theorie und Praxis nicht immer übereinstimmen, wie kamst du zu Beginn deiner Werkstudentenzeit hier zurecht?“.
Pedro: „Zu Beginn wurde ich mit ganz neuen Situationen „konfrontiert“ und wusste zuerst nicht, wie ich damit umgehen soll. Man sieht hier Dinge, die man nicht im alltäglichen Leben vorfindet, vor allem nicht in der Universität. Das ist hier auf der Arbeit angewandte Wissenschaft pur! Durch meine Arbeitskollegen konnte ich schnell lernen, da ich schrittweise an die Aufgaben herangeführt wurde und sie mich jederzeit unterstützt haben, wenn ich Fragen hatte.
Zudem konnte ich in Bezug auf meine persönliche Entwicklung viel mitnehmen. Man arbeitet immer im Team, in dem Aufgaben zusammen durchgeführt werden. Daher sind eine gute Kommunikation und ein gewisses Gefühl sowie Empathie sehr wichtig.
Aufgrund der verantwortungsvollen Aufgaben, die ich teils auch selbstständig durchführen durfte, konnte ich außerdem mehr an Selbstbewusstsein dazu gewinnen“.
„Als du dich für die Werkstudentenstelle beworben hattest, hast du das so erwartet?“
Pedro: „Tatsächlich nicht. Erst hatte ich nur den Lohn im Blick, der Rest hat sich dann im Laufe der Zeit ergeben. Am Ende war ich dann doch sehr überrascht, was man hier alles für sich persönlich mitnehmen kann. Daher kann ich einen Werkstudenteneinsatz im Betrieb, insbesondere an den Stranggießanlagen, nur weiterempfehlen“.
„Da du bereits das dritte Mal hier bist, konntest du in der Zeit trotzdem neue Tätigkeiten kennen lernen?“
Pedro: „Zu Beginn gab es weniger anspruchsvolle Aufgaben, die einfacher zu bewältigen waren. Mit der Zeit wurden mir aufgrund meines Engagements und meinem Interesse am Prozeß, immer mehr verantwortungsvollere Aufgaben zugetraut.
An der Spülstelle zum Beispiel müssen die von der Sekundärmetallurgie angelieferten Pfannen mit Hilfe von Krananlagen den Stranggießanlagen zugeordnet werden und nach dem Abgießen wieder zurücktransportiert werden. Das ist ein sehr dynamischer Prozess, in der unvorhersehbare Sachen passieren können. Man muss hier sehr schnell reagieren und Entscheidungen treffen können. Ich war sehr froh, dass mir diese verantwortungsvolle Aufgabe zugeteilt wurde“.