Kennengelernt hat Julia Junge (33) den Konzern bereits während eines Schüler-Praktikums. Nach Ausbildung und anschließender Meisterprüfung begleitet sie seitdem junge Menschen auf ihrem Weg ins Berufsleben.
Was hast Du gelernt und wie ging es dann für Dich weiter?
Im Jahr 2004 habe ich bei der damaligen Salzgitter Service und Technik GmbH (SZST) meine Ausbildung zur Elektronikerin für Automatisierungstechnik begonnen und wurde anschließend als Facharbeiterin in der Abteilung Elektro- und Automatisierungstechnik eingesetzt. Schon während meiner Außenbetriebsphase in der Ausbildungszeit konnte ich dort aufgrund der Aufgabenvielfalt das erlernte Wissen noch erweitern. Von 2009 bis 2011 habe ich berufsbegleitend die Meisterschule besucht und erfolgreich abgeschlossen. Seit 2013 bin ich nun Ausbilderin für die Elektroniker für Automatisierungstechnik im Grundlehrgang des ersten Lehrjahres.
Warum hast Du Dich für diesen Beruf entschieden?
Mein Erstwunsch damals war eigentlich die Ausbildung in einem kaufmännischen Beruf. Das mag vielleicht daran gelegen haben, dass dieses – zumindest in meiner Vorstellung – der typische Ausbildungsberuf für Frauen war. Da ich aber schon als Kind von Technik begeistert war und Sachen lieber reparieren als wegwerfen wollte, bin ich froh, mich hier anders entschieden zu haben (lacht). Ich bin einfach immer wieder fasziniert davon, wie Dinge technisch ineinandergreifen und selbst die größte Anlage ohne das kleinste Bauteil nicht funktioniert – man also immer das große Ganze im Blick haben muss. Das habe ich wahrscheinlich von meinem Papa geerbt, der als ausgebildeter Werkzeugmacher und späterer Vorarbeiter auch in der Hütte gearbeitet hat.
Was macht den Job so interessant?
In Bezug auf die Tätigkeit als Ausbilderin natürlich an erster Stelle der Umgang mit den jungen Menschen beim Vermitteln der Lehrinhalte. Allein bei uns im Elektrobereich fangen jedes Jahr über 40 neue Auszubildende an, die wir mit Rat und Tat auf ihrem Weg ins Berufsleben begleiten.
Gibt es Besonderheiten in Deinem Job?
Jedes Jahr, zu Beginn der Ausbildung, findet bei uns eine Übergangsschulung mit den neuen Auszubildenden statt. Hierbei geht es vor allem um ein gegenseitiges Kennenlernen, welches durch teambildende Maßnahmen begleitet und damit unterstützt wird. Darüber hinaus lernen die Auszubildenden in dieser Übergangsschulung das Unternehmen besser kennen und auch ihre Rechte und Pflichten. Aufgrund der aktuellen Lage fand die Übergangsschulung nicht wie gewohnt statt. Die Azubis hatten aber trotzdem einen schönen und unvergesslichen Start in die Ausbildung.
Warum sollten junge Menschen eine Karriere/Ausbildung in dem Job anstreben?
Das kann ich fast in einem Satz zusammenfassen: Junge Menschen sollten die Ausbildung als Elektroniker für Automatisierungstechnik anstreben, weil der Beruf so wunderbar vielseitig ist. Vor allem in der Hütte. Von der Installation von elektrischen Anlagen über die Fehlersuche und Störungsbeseitigung bis hin zur SPS-Programmierung (SPS steht für Speicherprogrammierbare Steuerung) ist alles dabei. Zudem gibt es in diesem Beruf tolle Weiterbildungsmöglichkeiten, wie zum Beispiel zum Meister oder auch Techniker.
Was machst Du sonst noch so 😉?
Meine Leidenschaft sind die Berge. In diesem Jahr waren mein Partner und ich in Bayern und haben in den Ammergauer Alpen u.a. den Tegelberg „erklommen“. Von dort oben hat man unter anderem einen eindrucksvollen Blick ins Tal und auf den Forggensee, beim Abstieg natürlich auf das von König Ludwig II. errichtete Schloss Neuschwanstein. Wir waren auch auf der Zugspitze, aber vorerst nur mit der Seilbahn und nicht per pedes (lacht). Sehr empfehlen kann ich auch eine Wanderung auf den Brocken bei Nacht – dort oben kann man dann einen herrlichen Sonnenaufgang erleben.
Wer ist Dein Lieblingsmusiker?
Da fällt mir sofort ein Name ein: Marius Müller-Westernhagen.
Wo warst Du am weitesten weg von zu Hause?
Das war sicherlich mein zehntägiger Besuch der japanischen Hauptstadt Tokio im Jahr 2008. Es war eine sehr schöne Erfahrung und seitdem liebe ich Sushi.