Mein Studium der Metallurgie und Werkstofftechnik an der RWTH in Aachen neigte sich dem Ende entgegen, als der direkte Kontakt zur Salzgitter Flachstahl GmbH bei einem Besuch des jährlichen Stahltages in Düsseldorf zustande kam. Hieraus ergaben sich ein fünfmonatiges Praktikum innerhalb des Stahlwerkes sowie im Anschluss an meine letzten Prüfungen in Aachen die Möglichkeit, auch meine Diplomarbeit in Salzgitter durchzuführen. Hierbei beschäftigte ich mich in weiterer Kooperation mit dem Institut für Eisenhüttenkunde in Aachen sowie dem Anlagenbauer SMS Siemag AG mit dem Verfahren der „Soft Reduction“ zur Verbesserung der Innenqualität beim Strangguss. Auch wenn die externe Durchführung von Abschlussarbeiten an vielen Universitäten mit einigen Hürden bei der Genehmigung und Themenfindung versehen ist, lohnt es sich aus meiner Erfahrung, diese zu nehmen. Der Knackpunkt liegt darin, ein Thema zu finden, welches sowohl für das Unternehmen, als auch für das Institut von Interesse ist.

In meiner neuen, nun beginnenden Aufgabe als Trainee zum Betriebsingenieur werde ich mich weiterhin mit dem Qualitätsgeschehen an den Stranggießanlagen beschäftigen. Hierbei liegen die Schwerpunkte auf der Verbesserung der bestehenden Prozesssysteme, der Einstellung und Einhaltung der optimalen Gießparameter sowie der Erkennung und Vermeidung von Fehlerquellen. Des Weiteren ist auch die Betreuung und Auswertung von Versuchsreihen innerhalb der normalen Produktion ein zentraler Punkt meiner Arbeit. Hierdurch ergibt sich eine für mich interessante Mischung aus der Bewältigung von aktuell auftretenden Themen in der Produktion gepaart mit längerfristigen Projekten zur Verbesserung der Prozesse. Und dies alles an einem zentralen Punkt innerhalb der komplexen und miteinander verbundenen Teilprozesse des integrierten Hüttenwerkes!

Als Tipp für Studierende aus passenden Fachrichtungen kann ich nur empfehlen, neben den einschlägigen Karrieremessen auch den direkten Kontakt zu den Führungskräften zu suchen, um an interessante Plätze für Praktika und Abschlussarbeiten zu gelangen. Hierfür bieten sich neben Veranstaltungen wie dem Stahltag auch Exkursionen oder Vorlesungen von universitätsexternen Dozenten an. An den Instituten arbeitende Doktoranden können oft auch mit Kontakten in die Industrie weiterhelfen.

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