Der zwanglose Video-Chat mit Freunden ist das eine. Aber will ich auch den potenziellen neuen Arbeitgeber bei mir im Wohnzimmer sitzen haben? Kann ich im Kapuzenpulli zur digitalen Firmenkontaktmesse? Habe ich einen Nachteil, wenn meine Kamera aus bleibt? Ich schildere mal meine Sicht der Dinge.

Die nächsten Tage sind wir wieder auf digitalen Firmenkontaktmessen anzutreffen. Letztes Jahr waren die ersten Onlinemesse noch was richtig Besonderes. Inzwischen sind wir alle routinierter im Umgang mit den verschiedensten Tools. Gibt es trotzdem noch Unterschiede zwischen Vor-Ort Messen und digitalen Messen?

Was gleich bleibt, ist die Motivation. Die Gäste der Messe wollen Informationen sammeln für eine Berufs- oder Arbeitgeberwahl. Und die Aussteller wollen sich gern im besten Licht darstellen.
Anders ist die Art des Kontaktes. Auf einer Messe kann man erstmal ganz ungezwungen rumlaufen und die Atmosphäre der Halle auf sich wirken lassen. Bei welchem Arbeitgeber ist viel los? Wo könnte ich gleich ins Gespräch einsteigen? Welchen Eindruck machen die Firmenvertreter auf mich? Online „laufe“ ich an mehr oder weniger genormten Ständen vorbei und muss genauer schauen, um die Unterschiede zu erkennen. Es gibt vielleicht Videos, die man sich in Ruhe anschauen kann, oder Links, Stellenausschreibungen, Dokumente der Firmen zum Anklicken und Durchlesen.

Je nach Plattform können wir als Aussteller dann schon sehen, wer bei uns auf dem Stand ist. Und dann ist es fast so wie auf einer „echten“ Messe. Manche Besucher warten förmlich darauf, dass man als Aussteller den Blickkontakt sucht und aktiv das Gespräch eröffnet. Und andere erschrecken sich, wenn man sie anspricht, und wollen lieber in Ruhe stöbern. Wenn wir ins Gespräch kommen, dann erlebe ich die Kontakte oft lockerer. Wir als Gastgeber bieten immer Video an und freuen uns, wenn es auf der Gegenseite auch möglich gemacht wird. Aber es ist kein Nachteil, wenn man auf der Audioschiene bleibt. Bei Video „on“ ist mir keine Szene in Erinnerung, die ich ungewöhnlich fand. Die Personen, speziell die Gesichter, waren gut sichtbar. Die Hintergründe waren unspektakulär und der Ton ohne störende Nebengeräusche. Was mich irritieren würde, wäre ein Chat mit einem Bewerber im Freibad, der am Beckenrand sitzt und akustisch im Getümmel untergeht. Aber wie gesagt, kam bisher nicht vor.

Muss man sich als Messebesucher online extra schick machen? Also für mich nicht. Ich weiß ja, dass die meisten wahrscheinlich von zu Hause aus online sind. Da erwarte ich nicht, dass ich in Kostüm oder Anzug empfangen werde. Wenn die oben genannten Basics eingehalten werden, dann steht einem lockeren und informativen Austausch nichts im Weg.

Wir sind übrigens online zu erreichen am 23.6. bei der virtuellen bonding Messe (Schwerpunkt Studierende) und am 24.6. auf der Vocatium (Schwerpunkt Schüler:innen aus der Region Braunschweig). Alle weiteren Termine finden Sie in unserem Terminkalender, z.B. auch den Link zur digitalen IdeenExpo am 15./16.7.

Besuchen Sie uns und lassen Sie uns ein wenig chatten!

Markus Rottwinkel

Drei Dinge, die mir zur Salzgitter AG einfallen: 1. Faszinierende Dimensionen bei Anlagen und Prozessen 2. Stahl riecht lecker 3. Hieß der Ort oder der Konzern zuerst Salzgitter?

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