Stahltag 2010, ein stürmischer 11. November: Wie es sich für das Familientreffen der Stahlindustrie gehört, ging es vor allem um Technik. Material- und Energieeffizienz, die Situation auf den Rohstoffmärkten, Neuentwicklungen und Trends standen bei den technischen Stahldialogen im Vordergrund. Gleichzeitig galt jedoch auch anderen Zukunftsthemen das Interesse, die für uns von wachsender Bedeutung sind: Die ESTEP (European Steel Technology Platform) hatte zum Thema „Talent Management in the European Steel Industry“ Redner und Diskussionsteilnehmer geladen, darunter Vertreter von Unternehmen und Universitäten unserer europäischen Nachbarn wie Polen, Italien und den Niederlanden.
Diskutiert wurden Themen wie die Auswirkungen des demographischen Wandels auf die Stahlindustrie, die Zusammenarbeit zwischen Industrie und forschenden Universitäten sowie die Möglichkeiten, Nachwuchs zu finden und für herausfordernde Aufgaben zu gewinnen. Der Vortrag von Herrn Peter-Jürgen Schneider, Personalvorstand der Salzgitter AG, mit dem Titel „From first contact to long-term commitment: The integrated Talent Management System of the Salzgitter Group“ machte dabei deutlich, dass Talent Management nicht nur bedeutet, Nachwuchs zu finden. Gegenseitiges Kennenlernen ist vielmehr der erste Schritt auf einem hoffentlich sehr langen Weg. Denn Talent Management bedeutet ebenso, neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern durch eine langfristige und planmäßige Förderung eine Perspektive zu bieten. Startprogramme für Trainees und Personalentwicklung für junge Experten und Führungskräfte sind hierbei ebenso von Bedeutung wie Mitarbeiterbefragungen, Gesundheitsförderung und ein Thema, das für Berufseinsteiger in gefühlter unendlicher Ferne liegt: Altersvorsorge. Dass 2007 80% der befragten Mitarbeiter unseres Konzerns bestätigen konnten, stolz auf ihr Unternehmen zu sein, spricht eine deutliche Sprache.
Insgesamt wurde an diesem Tag in Düsseldorf deutlich, wie ernst die Themen Nachwuchsgewinnung und -bindung in der deutschen und europäischen Stahlindustrie genommen werden, und wie vielfältig daran gearbeitet wird, die Berufschancen in unserer wissensintensiven Branche aufzuzeigen. An Ideen mangelt es dabei nicht, und genauso wenig an Möglichkeiten, den „first contact“ herzustellen, so zum Beispiel am 17. November 2010 auf der bonding Hochschulmesse in Braunschweig. Glück auf!