Da Katrin und ich mittlerweile recht häufig von Freunden, Verwandten und Familienangehörigen gefragt wurden, ob es uns gut geht, denke ich, ist es an der Zeit, einmal einen Lagebericht abzugeben:
Die Feuer rund um Melbourne sind zurückgegangen, jedoch sind viele Hektar Buschland und auch einige Wohnsiedlungen verbrannt. Die deutschen Medien haben darüber ja reichlich berichtet.
Die Klimabedingungen hier in Melbourne und in der Umgebung sind dieses Jahr anders und wesentlich heftiger als in den letzten Jahren, zumindestens laut der Aussagen der Australier. Die Buschfeuer haben leider schon erhebliche Schäden und Verwüstungen angerichtet und über 200 Menschenleben gefordert. Das Wilsons Promotory am südlichsten Ende von Victoria, in dem Katrin und ich vor ein paar Wochen noch waren, brennt leider auch. Gerade in diesem Fall ist es ein komisches Gefühl, weil wir kurz vorher noch dort waren und nun wissen, dass ein Großteil des Nationalparkes abgebrannt ist bzw. noch brennt.
In Melbourne bekommt man von den Feuern im Umland allerdings bis auf die Meldungen der Medien kaum etwas mit. Lediglich der Rauch ist am Himmel zu sehen.
Mittlerweile sind die meisten Feuer im Umkreis aber unter Kontrolle oder gelöscht.
Die Hitzewelle haben wir hier auch zu spüren bekommen. Am Samstag vor zwei Wochen waren es geschlagene 47 Grad. Wir haben uns in die Stadt geflüchtet, um die klimatisierten Einkaufscenter und Läden aufzusuchen. Die Melbourner Innenstadt war wie ausgestorben, da sich kaum ein Mensch bei der starken Hitze auf der Straße aufgehalten hat.
Das Schlimmste an dem Tag war aber eigentlich der durch die Feuer im Umland auf 70 bis 80 Grad aufgeheizte Wind. Normalerweise weht hier immer eine vom Meer kommende, angenehm kühle Briese.
Die Arbeit an der Uni schreitet weiter voran. Katrin beendet gerade ihre letzten Glühversuche und ich vertiefe mich in die Theorie, da ich im Moment auf Werkstoffnachschub aus Deutschland warte.
Beste Grüße aus Melbourne und eine tolle Faschingszeit! (Autor: Jascha Marnette)