Im Rahmen des Hüttendurchlaufs 2025 hatten die Auszubildenden im ersten Ausbildungsjahr die Gelegenheit, die Produktionsprozesse der Hütte einmal komplett zu erleben. Ziel war es, die wesentlichen Abläufe nicht nur theoretisch kennenzulernen, sondern sie vor Ort zu sehen, zu verstehen und anschließend in einem eigenen Projekt umzusetzen.
Während mehrerer Wochen fanden ausführliche Werksführungen durch alle relevanten Bereiche statt – von der Sinteranlage über den Hochofen bis zur Walzstraße. Diese Einblicke vermittelten ein klares Bild davon, wie viele komplexe Arbeitsschritte notwendig sind, bis aus Rohstoffen fertige Stahlprodukte entstehen. Nach der Besichtigungsphase ging es in die praktische Umsetzung: Die Azubis erhielten die Aufgabe, in Gruppen einen ausgewählten Bereich nachzubauen und in einem Modell darzustellen.
Vincent L., Auszubildender im ersten Lehrjahr, schilderte seine Eindrücke so:
„Ich fand die Idee sehr cool, dass wir so detaillierte Einblicke in die Hütte bekommen haben. Die Besichtigungen waren extrem hilfreich, um später beim Modellbau genau zu wissen, worauf es ankommt.“
Die intensive Beschäftigung mit dem eigenen Themenbereich ermöglichte es, Abläufe viel besser zu verinnerlichen. Zuständig war er in diesem Fall für die Feuerverzinkung 1 – den Bereich, in dem Stahlband durch ein flüssiges Zinkbad geführt wird, um es langfristig vor Korrosion zu schützen. Für den Modellbau standen insgesamt drei Tage zur Verfügung.
Zu Beginn verlief die Projektarbeit durchaus herausfordernd. Viele der Beteiligten waren unsicher, wer welche Aufgabe übernimmt, und es war zunächst nicht klar, wie sich die Arbeit sinnvoll aufteilen lässt. Mit Azubis aus Salzgitter, Peine und Ilsenburg entstand ein gemischtes Team, in dem sich nach kurzer Zeit zeigte, dass eine klare Rollenverteilung entscheidend ist.
Schnell übernahm jemand die Koordination der Gruppe. Es wurde gemeinsam überlegt, wer welche Fähigkeiten mitbringt und welche Aufgaben übernommen werden können. So kümmerten sich die Metall-Azubis beispielsweise um die Fertigung der Bauteile, während andere die technischen Abläufe aufbereiteten oder Skizzen anfertigten. Nur als Team konnte das Modell termingerecht fertiggestellt werden.
Bei der abschließenden Präsentation vor Kolleginnen, Kollegen und der Geschäftsführung waren viele der Azubis spürbar nervös. Umso größer war am Ende die Erleichterung, als das Modell aufgebaut war und positives Feedback folgte.
Der Hüttendurchlauf bot damit nicht nur fachliche Einblicke in die gesamte Prozesskette der Stahlproduktion, sondern auch wertvolle Erfahrungen in Sachen Teamarbeit, Organisation und Eigenverantwortung – ein wichtiger Meilenstein für den Start ins Berufsleben.









