Hallo! Ich bin Lisanne aus Braunschweig und habe im Juli und August für sechs Wochen bei der Salzgitter Flachstahl GmbH als Werkstudentin gearbeitet. Ich studiere Wirtschaftsingenieurwesen Maschinenbau an der Ostfalia in Wolfenbüttel. Schon 2019 wurde ich durch eine Freundin meiner Mutter, welche in der Salzgitter AG tätig ist, auf die Ferienjobs für Schulabsolvierende und Studierende aufmerksam und habe sechs Wochen im Unternehmen verbracht.
Da es mir schon damals viel Spaß machte und ich viele Eindrücke gewinnen konnte, die auch für mein Studium wertvoll waren, bin ich in diesem Jahr noch einmal zurückgekehrt. Mit meinem Einverständnis landete ich im Bereich Kaltflach an derselben Anlage wie im Jahr 2019, der Kontibeize 2.
Das ist eine riesige Anlage, die Krach und Dreck macht und dessen Ausmaße ich mir gar nicht hätte vorstellen können, bevor ich selbst in der Halle stand. In der Beize werden die Coils aus dem Warmwalzwerk abgewickelt und durch ein Säurebad gezogen, um das Blech von Zunder und Dreck zu befreien. Am Ende wird das nun silbern glänzende Blech wieder aufgewickelt und ins Lager zur internen Weiterverarbeitung oder zum Versand bereitgestellt.
Ich war im Einlauf der Kontibeize 2 tätig und saß dort im Steuerstand mit zwei weiteren Kollegen. Meine Aufgabe bestand darin, die Kräne im Vormateriallager zu überwachen, die Coils zu vermessen und zu kontrollieren, sie aufzuschneiden, vorzubereiten und schließlich in die Anlage zu schicken. Das funktioniert alles über Überwachungskameras, automatisch und per Knopfdruck, solange es keine Störungen gibt. Ab dann übernahm ein Kollege die weitere Steuerung und Überwachung.
Das Miteinander in der Schicht war immer sehr hilfsbereit und humorvoll, es gab immer etwas zum Lachen. Meistens haben wir uns auch alle gemeinsam Essen gemacht. Bei Störungen wurde nie jemand hängen gelassen, dann ist Teamarbeit angesagt und jeder hilft jedem. Eine Lösung wurde immer gefunden. Am Ende bin ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge gegangen: Die Schichtarbeit ist körperlich anstrengend und kann auch sozial herausfordernd sein, wenn man am Wochenende selten Zeit hat. Es ist aber Gewöhnungssache und für einen absehbaren Zeitraum würde ich es immer wieder machen. Solange ich noch studiere, komme ich gerne wieder! Die Semesterferien im Sommer sind lang, die übrigen vier Wochen kann ich in Ruhe genießen und mit dem frisch verdienten Geld noch einmal in den Urlaub fliegen.