Ende Oktober startete unser STEP.ING Programm, unser Programm zur Studien- und Berufswahl, in die neue Runde – und das bereits zum fünften Mal. Zum Kick-Off des Jubiläum-Durchlaufs ermöglichten uns die Kolleginnen und Kollegen von der Salzgitter Mannesmann Forschung GmbH einen Einblick in einige ihrer Arbeitsfelder: die Werkstoffcharakterisierung, die Metallografie und die zerstörungsfreien Prüfverfahren. Es galt, Ingenieursluft mit dem Schwerpunkt Werkstoffwissenschaften zu schnuppern.
Beim Blick durch ein Auflichtmikroskop konnten wir so z.B. die einzelnen „Gefügebestandteile“ unterschiedlicher Stahlgüten bewundern. Erkennbar war, dass sich Stahl aus vielen verschiedenen „Körnern“ zusammensetzt und er dadurch erst zu dem wird, was er ist. Die unterschiedlichen Bestandteile müssen in der richtigen Menge und Reihenfolge und in einem gut durchdachten Prozess zusammengeführt werden, damit am Ende ein qualitativ hochwertiges Produkt entsteht, das den Anforderungen der Salzgitter AG und unserer Kunden entspricht. Durch die Betrachtung der Werkstoffe mit Hilfe eines Rasterelektronenmikroskops konnten wir nachvollziehen, dass die Anforderungen an Qualität und Beschaffenheit eben deshalb so genau eingehalten werden müssen, damit z.B. die spätere Oberflächenveredelung fehlerfrei gelingen kann.
Das Jubiläum nehmen wir zum Anlass, Ihnen auch einen Blick hinter die Kulissen des Programm-Managements zu ermöglichen – es also selbst mal unters Mikroskop zu legen. Wie für die Werkstoffwissenschaften und die Stahlproduktion gilt auch für uns die Prämisse: Der erfolgreiche Ablauf unseres STEP.ING Programms erfordert eine ganze Menge inhaltliche Planung, Organisation, Genauigkeit und diverse weitere „Gefügebestandteile“. Aus diesem Grund startete das Programm für uns auch nicht mit dem offiziellen Kick-Off, sondern bereits mit den Vorbereitungen im Frühjahr 2016.
Nach vier Jahren stand ein Relaunch der Module zur Persönlichkeitsentwicklung an. Die Evaluationsergebnisse aus den zurückliegenden Jahrgängen dienten als Eckpfeiler. Zwei Module wurden zu einem „größeren“ Seminarbaustein zusammengefügt und ein neues Seminarskript entsprechend in Auftrag gegeben.
Bereits eine Woche nach dem Kick-Off folgte dann auch schon die erstmalige Durchführung dieses größeren Bausteins. Die Inhalte der beiden Seminartage reichten von den verschiedenen Teamrollen und abwechslungsreichen Teamübungen bis hin zur Entwicklung persönlicher Ziele und Kompetenzen. Unser Trainer ist dabei ebenfalls ein wichtiger Teil des Ganzen, denn er wird die Teilnehmer in allen Fragen zu ihrer persönlichen Entwicklung über den kompletten Programmdurchlauf hinweg begleiten und auch ein Einzelcoaching mit ihnen durchführen.
Weitere „Gefügebestandteile“, die weit vor dem offiziellen Programmstart anstanden, sind das Marketing für das Programm und die Teilnehmerrekrutierung. Informationsveranstaltungen für die Schüler und Eltern an den Gymnasien mussten vorbereitet und durchgeführt werden, um das Programm weiter bekannt zu machen. Außerdem erweiterten wir das Einzugsgebiet der teilnehmenden Schulen auf die Christophorus Schule in Braunschweig. Bewerbungen trafen ein, sie wurden gesichtet, Kennenlern-Gespräche wurden geführt und zwölf Teilnehmerinnen und Teilnehmer für den aktuellen Jahrgang ausgewählt. Beim jährlichen Netzwerktreffen mit allen anderen Kooperationspartnern wurden weitere inhaltliche Ausrichtungen für den neuen Jahrgang beratschlagt. Die weiteren „Körner“ ergeben sich nun jeweils aus der inhaltlichen und organisatorischen Vorbereitung der zehn weiteren Bausteine des Studien-Einstiegs-Programms.
Jetzt sind wir gespannt darauf, wie sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bis zu unserer Abschlussveranstaltung am 16. Juni 2017 entwickeln und hoffen, dass unser Programm dann dem kritischen Blick unserer Ehemaligen durch das Mikroskop standhält. Die Abschlussveranstaltung wird übrigens auf der IdeenExpo 2017 stattfinden – auch so ein „komplexes Gefüge“.