Wie sieht deine Arbeit bei KHS aus, Duncan?

Ich arbeite als Field Service Engineer bei KHS East Africa mit Sitz in Kenia. Der Hauptteil meiner Arbeit besteht darin, unsere Kunden bei der Reparatur von Maschinen wie Füllern und Flaschenreinigern zu unterstützen. Neben der Fehlersuche übernehme ich auch Projekte wie die Installation von neuen Maschinen. Da ich oft direkt zum Kunden fahre, bin ich viel in Afrika unterwegs. Aktuell installiere ich eine neue Maschine im Sudan.

Wie kam es zu deiner Berufswahl?

Ich hatte schon immer Interesse daran, mich mit der Lösung technischer Probleme zu beschäftigen. In der Primary School gehörten Naturwissenschaften und Konstruieren daher zu meinen Lieblingsfächern. In der Highschool habe ich mich schließlich auf den naturwissenschaftlichen Bereich konzentriert und war dabei auch schon immer technikbegeistert. Nach der Highschool bin ich zum College gewechselt, um ein Ingenieurdiplom zu erlangen, und anschließend habe ich mich für ein höheres Fachdiplom in der Mess- und Regeltechnik beworben. Dort gelangte ich zu einem tieferen Verständnis für die Instrumente, die ich jetzt bei meiner täglichen Arbeit verwende. Schließlich sah ich eine Stellenausschreibung bei KHS, war sofort begeistert und bewarb mich unmittelbar. Das bildete den Grundstein für meine Karriere.

Was sind typische (technische) Aufgaben?

Meine typische Arbeit lässt sich in zwei Bereiche unterteilen: projektbezogene Tätigkeiten und Kundendienstbesuche.

Wenn ich an einem Projekt wie hier im Sudan arbeite, sorge ich für die korrekte Installation und Inbetriebnahme einer neuen Maschine beim Kunden. Ich überprüfe das Layout und die Positionierung der verschiedenen Teile, damit die Maschine korrekt zusammengebaut werden kann. Später übernehme ich die erste mechanische Einstellung und anschließend weitere elektrische Einstellungen. Danach beginnt der spannendste Teil: die Inbetriebnahme der neuen Maschine. Stimmen Takt, Bewegung und Temperatur? Arbeiten die Sensoren so, wie sie sollen? Ich überprüfe alle diese Indikatoren und führe einen Heiztest sowie ein Vorblasen durch, um sicherzustellen, dass am Ende eine perfekte Flasche geblasen werden kann. Meine Arbeit ist dann erledigt, wenn die Effizienz der Maschine bei mindestens 95 % liegt.

Bei einem Kundendienstbesuch sehen meine Aufgaben etwas anders aus. Wenn ein Kunde etwas für die Ausstattung seiner Maschine benötigt oder uns über ein Problem informiert, berate ich mich zuerst mit ihm, um mir einen Überblick über die Situation zu verschaffen. Um das Problem genauer zu analysieren, reise ich oft zum Standort des Kunden. Ich gebe also immer mein Bestes, umso schnell wie möglich herauszufinden, welche Software- oder Hardwarestörung das Problem verursacht. Wenn ich schließlich die Ursache des Problems gefunden habe, mache ich mich daran, es zu beheben.

Was ist für dich die größte Herausforderung bei deiner Arbeit?

Es gibt einen großen Unterschied zwischen der Durchführung eines zuvor geplanten Kundenprojekts und eines unvorhergesehenen Problems mit einer Maschine. Während es bei einem Projektplan klare Vorgaben und Schritte einzuhalten gibt, ist bei der Fehlersuche und -behebung noch mehr Geschwindigkeit und Flexibilität gefragt. Unsere oberste Priorität ist es, das Problem innerhalb weniger Minuten zu lösen, um die volle Produktion wieder sicherzustellen. Das führt zu einem hohen Zeitdruck, vor allem wenn das Interesse nicht nur an einer kurzfristigen, sondern auch an einer langfristigen Problemlösung besteht.

Da wir uns immer bemühen so schnell wie möglich Lösungen zu finden, ist die Reisezeit ein kritischer Teil des gesamten Fehlersuchprozesses. Aus diesem Grund haben wir ein neues Verfahren entwickelt, um einige der Probleme aus der Ferne lösen zu können. Dabei besitzt unser Kunde eine Kopfkamera, mit der ich aus seiner Perspektive genau das sehen kann, was er sieht und ich ihn so anweisen kann, was zu tun ist, um das Problem zu lösen. Dieses Verfahren verkürzt die Reisezeit ungemein und führt damit auch zu einer schnelleren Lösung für den Kunden.

Was gefällt dir an deiner Arbeit am meisten?

Zunächst einmal liebe ich den Grundsatz meiner Arbeit: Ich kann entweder einer Maschine „Leben einhauchen“, während ich sie in Betrieb nehme, oder einer Maschine „Leben zurückgeben“, die repariert werden musste.

Außerdem gefällt mir, dass ich viel durch Afrika reise. Ich habe die Möglichkeit, mich mit verschiedenen Kulturen und Lebensweisen auseinandersetzen und lerne nebenbei viele neue Menschen kennen.

Wie verbringst du deine Freizeit?

Da ich beruflich viel unterwegs bin, verbringe ich oft Zeit an verschiedenen Orten. So kann ich meine Leidenschaft für das Reisen ausleben, während ich gleichzeitig meiner Arbeit nachgehe. Ich nutze dabei meinen Aufenthalt, um die Gegend zu erkunden und entdecke dabei immer wieder andere Kulturen. Bei längeren Aufenthalten reise ich gerne in Wüstenregionen, gehe im Meer schwimmen oder fahre mit dem Fahrrad.

Was gefällt dir an der Stadt/Region, in der du lebst, am besten?

Kenia ist ein kulturell vielfältiges Land mit vielen Sprachen, Stämmen und unterschiedlichen Menschen. Die Landschaften sind ebenfalls sehr vielfältig: Ich lebe in Nairobi, einer Stadt mit vielen Menschen, mehr als 40 ethnischen Gruppen und einer Vielzahl von Beschäftigungsmöglichkeiten. Dem gegenüber stehen die ländlichen Regionen, die ich aufsuche, um mich dort zu entspannen.

Vielen Dank für den Einblick und weiterhin viel Erfolg, Duncan!

Frank Gießelmann

Drei Dinge, die mir zur Salzgitter AG einfallen: 1. Glückauf! 2. Windräder 3. Marmor, Stein und Eisen bricht (...Stahl niemals)

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