Beitrag 1Im Rahmen unserer Leitbildinitiative YOUNITED zum Wert „Fairness und Partnerschaftliches Miteinander“ (FupM) hatten alle Mitarbeiter Ende letzten Jahres 4 Monate lang die Möglichkeit, gegenseitig Interviews zu führen und über positive Erfahrungen in der eigenen Gesellschaft zu berichten. Dabei sind sehr viele größere und kleinere „FupM-Storys“ bekannt geworden, die wir aufgrund der Menge natürlich nicht alle präsentieren können. Eine besonders schöne „Starke Tat“ möchten wir Ihnen dennoch nicht vorenthalten: 

Zur Person:

Ich heiße Frank Behrenberg. Ich bin seit 1987 bei der KHS GmbH in Dortmund beschäftigt. Als Abteilungsleiter für die Maschinen-Inbetriebnahmen der Etikettiermaschinen bin ich sowohl für die Neumaschineninbetriebnahmen im Werk Dortmund, als auch für die Inbetriebnahmen bei unseren Kunden vor Ort zuständig.

Zu meiner Geschichte:

Meine kurze Geschichte gliedert sich zeitlich in drei Abschnitte. Sie beginnt gegen Ende der 1990er Jahre. Sie trägt den Untertitel: Ich habe gelernt. Gegen Ende der 1990er Jahre kam eine Gruppe indischer Kollegen nach Dortmund, um sich über europäische Arbeitsweisen zu informieren. Sie erhielten Einblick in die Arbeitsweise verschiedener Abteilungen – unter anderem auch der Maschinenfertigung. Fachlich wurden sie gut betreut. Sie waren in die Fertigungsteams der Endmontage eingebunden, ihre Fragen wurden geklärt und Arbeitsabläufe offen dargelegt. Nur wirklich beschäftigt hat sich mit den Menschen, über die Arbeit hinaus, so recht niemand. Rückblickend betrachtet war es von uns eher eine schwache Leistung. Das war sicherlich keine Absicht, irgendwie fühlte sich niemand zuständig.

Wir machen an dieser Stelle der Geschichte einen Zeitsprung, ca. zehn Jahre später.

Im Januar 2007 hatte ich die Aufgabe, zusammen mit einem Kollegen aus der Transportanlagenfertigung nach Indien in unser Werk in Ahmedabad zu reisen, um eine dort gefertigte Transportanlage abzunehmen. Die Kollegen aus Ahmedabad kümmerten sich vorbildlich um unsere Belange. Wir wurden morgens von einem Fahrer am Hotel abgeholt und nachmittags wieder zurückgebracht. Auch unternahmen sie mit uns Besichtigungstouren und luden uns zum Essen ein. Zum Abschied erhielten wir ein nettes Gastgeschenk. Dieses rief in mir den Besuch der indischen Kollegen 10 Jahre zuvor in Erinnerung und wie eher gleichgültig wir uns verhalten hatten.

Erneuter Zeitsprung, ein halbes Jahr später.Beitrag 2

Die Unternehmensleitung hatte beschlossen, indische Etikettiermaschinen-Spezialisten für ein Jahr zur Weiterbildung nach Deutschland zu entsenden. Mitte 2007 meldeten sich, für mich überraschend, vier junge indische Kollegen bei mir, um für ein Jahr den Maschinenbau und die Maschineninbetriebnahme zu begleiten. Für mich ein Signal, die mir seinerzeit durch die indischen Kollegen entgegengebrachte Gastfreundschaft zu erwidern. Wir unternahmen an den Wochenenden zahlreiche Ausflüge, besuchten Zoos und Museen, kulturelle und touristisch interessante Orte. Auch war es mir wichtig, regelmäßig mit den Kollegen Essen zu gehen. Dabei hatte mich immer bemüht, andere Mitarbeiter meiner Abteilung einzubinden. Auf unseren zahlreichen Ausflügen begleiteten uns daher regelmäßig andere Arbeitskollegen und teilweise auch meine Kinder. Wir hatten eine sehr schöne Zeit und ich das gute Gefühl, die mir seinerzeit entgegengebrachte indische Gastfreundschaft an die jungen Kollegen weitergereicht zu haben. Mit einigen Kollegen stehe ich noch heute in Kontakt.

Worin besteht nun die „Starke Tat“?

Persönlich sehe ich in meinem Handeln keine „Starke Tat“. Wichtig im Leben ist es, eigene Fehler zu erkennen und sie sich als solche einzugestehen, aus diesen die richtigen Rückschlüsse zu ziehen und sein Handeln aus den gewonnenen Erkenntnissen abzuleiten.

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