Wo geht´s hoch her und heiß zu? Am Hochofen der Salzgitter Flachstahl GmbH. Und mehr noch: sehr komplex ist die Steuerung, hoch sensibel der chemische Prozess und essentiell die Qualität des erzeugten Roheisens für alle weiteren Produktionsschritte. Ein Bericht von Herrn Weißgerber, Trainee Produktion, Hochofenwerk:
„Mein Interesse für die Flüssigstrecke in einem integrierten Hüttenwerk mit der Affinität zum Hochofen begleitet mich jetzt schon nunmehr 8 Jahre meines bereits 12-jährigen Arbeitslebens in der Stahlbranche. Schon vor meinem Abitur entschied ich mich dazu, eine Ausbildung in diesem Bereich zu machen.
Während meiner Lehrzeit interessierte mich zunehmend der Bereich der Roheisenerzeugung. Nach der Ausbildung zum Energieelektroniker für Betriebstechnik am Hochofen begann ich als Jungfacharbeiter im Bereich der Instandhaltung Elektrik im Roheisenwerk zu arbeiten. Zu dieser Zeit lag mein Lebensmittelpunkt noch in Eisenhüttenstadt, Brandenburg.
Zu meiner Tätigkeit als Schichtführer Elektrik in der Instandhaltung im durchgängigen 5-Schichtsystem des Hochofenbereiches, der Erzvorbereitung und der Sinteranlage absolvierte ich berufsbegleitend ein Studium zum Diplom-Maschinenbauingenieur (FH), Fachrichtung Konstruktion, an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin, welches ich im Frühjahr 2011 erfolgreich abschloss.
In meiner Diplomarbeit ging es um die Neukonstruktion des Kühlbandumkehrkopfes einer Sinteranlage. Ich befasste mich mit einer bereits vorhandenen stark verschlissenen Stahlbaukonstruktion im Bereich der Kühlbandstrecke der Sinteranlage. Das Ziel war es, eine Umkonstruktion des betreffenden Stahlbaus nach dem neuesten Stand der Technik zu entwickeln, die dem abrasiven Medium Sinter, der im Hochofenprozess als Eisenträger eingesetzt wird, standhalten kann.
Die Salzgitter AG bietet mir seit einigen Monaten eine interessante und zugleich neue Herausforderung als Trainee zum Betriebsingenieur im Hochofenbetrieb, in dem ich meine bisher gesammelten praktischen Erfahrungen in der Roheisenerzeugung weiterführend anwenden und erweitern kann.
Das Aufgabenfeld eines Betriebsingenieurs am Hochofen erfordert eine Vielzahl von Fähigkeiten und Tätigkeiten, wie das Überwachen des durchgängigen Hochofenprozesses, die Optimierung von Verfahren und Anlagentechniken, die Einhaltung von Umweltauflagen und des Arbeitsschutzes, die Optimierung von Prozessverfahren und vieles mehr.
An meiner Einarbeitungszeit gefällt mir die alltägliche Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Bereichen des Hochofenwerks – der Produktion, der Instandhaltung und den externen Dienstleistern – um den kontinuierlichen Hochofenprozess optimal, fortlaufend und unter Verwendung von effizienten Einsatzstoffen für die Roheisenerzeugung durchführen zu können.
Ich kann jedem, der bereits im Berufsleben steht, empfehlen, ein berufsbegleitendes Studium als Fort- oder Weiterbildungsmaßnahme zu absolvieren, da man durch Berufserfahrung sein Interessengebiet besser lokalisieren kann und so mit größerer Wahrscheinlichkeit die richtige Wahl trifft!“