Ich, derzeitige Praktikantin im Nachwuchsmanagement der Salzgitter Flachstahl GmbH, wohne nun schon eine ganze Weile im Harz. Unsere Region wird für immer mehr Touristen zu einem immer beliebteren Ausflugsziel, dazu zählt auch die Stadt Ilsenburg. Die Kleinstadt mit seinen knapp 10.000 Einwohnern ist vor Allem bekannt wegen seiner Fachwerkhäuser und der Nähe zur Natur. Ich möchte hier jetzt natürlich keine Werbung machen, aber wer noch nicht da war, sollte dies auf alle Fälle nachholen. Doch Ilsenburg hat noch mehr zu bieten. Auch wirtschaftlich gesehen ist die Stadt interessant, allein die llsenburger Grobblech GmbH beschäftigt etwa 750 Mitarbeiter.
Ende Januar machte ich mich mit den derzeitigen Technikantinnen auf den Weg, eine weitere Gesellschaft des Konzerns zu besichtigen. Wir alle hatten bereits an Werksführungen in Salzgitter und Peine teilgenommen und waren nun gespannt, was uns in der Ilsenburg Grobblech GmbH erwarten würde. Bei sonnigem Wetter und einer traumhaften Kulisse erreichten wir nach unserer Fahrt die Hütte in Ilsenburg.
Unsere ersten Blicke durften wir auf die neue Großbaustelle werfen: Die neue Wärmebehandlungslinie ist eine der größten Einzelinvestitionen am Standort Ilsenburg. Dass dieses Projekt etwas größer werden wird, kann man schon jetzt gut erkennen, auch wenn der Bau erst kürzlich begann.
Unser Rundgang startete dann in der Produktion. Als die Bramme aus dem Ofen kam, war sie wieder da, diese schöne angenehme Hitze, die einem gleich die kalten Hände vertreibt. Das Gefühl war uns schon durch die anderen Führungen bekannt. Wir folgten der Bramme weiter zur Zunderwäsche, mehrmaliges Zischen und überall Qualm, auch das war nichts Neues für uns. Wir alle bekommen langsam ein besseres Gefühl für den gesamten Produktionsprozess. Das macht es nicht weniger beeindruckend für uns, vielmehr verständlicher. Vom Walzgerüst gingen wir direkt zu den Kühlbetten. Zuvor wird jedes Blech auf Mängel untersucht und vermessen. Zu unserem Erstaunen war dies ausnahmsweise kein technischer Vorgang. Die Mitarbeiter liefen auf den Blechen auf und ab und unterzogen diese einer visuellen Qualitätskontrolle. Eher ein selteneres Bild in einem so automatisierten Prozess.
Vom Lager aus gingen wir in die Probenwerkstatt. Ein Bereich, der mir bis dahin noch unbekannt war. Wahnsinn, dass für jede einzelne Bestellung Proben genommen und auf Herz und Nieren geprüft werden. Allerdings ist dies im Umkehrschluss nötig, jeder Kunde stellt eben andere Anforderungen an sein Produkt, welche eingehalten und geprüft werden müssen. Unser Rundgang endete mit der Besichtigung der Ausbildungswerkstatt.
Wir hatten einen wirklich interessanten und umfangreichen Einblick in das Ilsenburger Werk. Das Bild aller drei Produktionsstandorte im Großraum Harz und Heide im Salzgitter-Konzern ist nun für unsere Technikantinnen vervollständigt. Größe, Produkte und auch Produktionsverfahren sind unterschiedlich – und trotzdem ähnlich. Wie im echten Leben: „Geschwister“ soll man ja sowieso nicht miteinander vergleichen.
Glück auf!
10. April 2018, 13:07
Ein schöner Beitrag von Dir, Josephine!
Ilsenburg ist eine ganz tolle Stadt am nördlichen Harzrand. Es gibt dort so viel zu entdecken, wobei weder der Brocken noch die Stapelburg sehr weit entfernt zu sein scheint. Besonders empfehlenswert sind die Ilsefälle und natürlich das Kloster Ilsenburg. Mit der Industrie vor Ort ist Ilsenburg natürlich nicht nur für Touristen interessant. Eine schöne Landschaft am Arbeitsort ist durch nichts zu ersetzen – und trägt zu einer guten Work-Life-Balance bei!
VG aus dem Oberharz
Lisa