Vor kurzem durfte ich in Hannover beim Erfahrungs- und Netzwerktreffen im Rahmen des „Mentoring-Programms für Frauen“ der Salzgitter AG teilnehmen. Eine besondere Ehre, denn diese Veranstaltung gab es in diesem Format zum ersten Mal. Eingeladen waren alle bisherigen Programmteilnehmer, Mentoren und Mentees, um sich zu den Themen Frauen und Karrierewege auszutauschen. Zu Gast waren Frau Ulrike Brouzi, Mitglied des Vorstands bei der Norddeutschen Landesbank und Aufsichtsrätin der Salzgitter AG, sowie Herr Michael Kieckbusch, Personalvorstand der Salzgitter AG.
Herr Kieckbusch leitete die Thematik Mentoring für Frauen in der Salzgitter AG anhand von aktuellen Zahlen und Fakten über Mitarbeiterinnen in Führungspositionen ein. Ich habe mit einem Stahlkonzern ja immer eine überwiegende Mehrheit an männlichen Mitarbeitern assoziiert, vor allem in den leitenden Positionen. Aber die Zahlen zeigen, dass zunehmend weibliche Mitarbeiter in den höheren Ebenen tätig sind. Frau Brouzi referierte zum Thema „Mehr Frauen in Führung – Meine Erfahrungen aus unternehmerischer und persönlicher Sicht“. Sie ist selber zweifache Mutter und schilderte an persönlichen Beispielen, wie sie ihre Karriere mit dem Familienleben vereinbart und welche Erfahrungen sie im Berufsleben zwischen männlichen und weiblichen Kollegen in Bezug auf Karrierechancen wahrgenommen hat. Ich bemerkte sehr schnell, dass die Thematik Vereinbarkeit von Familie und Karriere viele Kolleginnen aber auch Kollegen betrifft und beschäftigt. Nicht zuletzt war für mich die von persönlichen Erfahrungen und offenen Worten geprägte Diskussion sehr spannend zu verfolgen, da ich vielleicht selber einmal in diese Situation kommen werde. Ein überwiegender Anteil war sich einig, dass genug Möglichkeiten im Konzern bestehen, Frauen Karrierechancen zu ermöglichen, in denen auch familiäre Verpflichtung nicht zu kurz kommen. „Es ist vieles möglich, man muss vor allem erst mal das Gespräch suchen“, so ein Mentor in der Runde.
Ich hatte darüber hinaus auch die Möglichkeit, zwei Mentor/Mentee-Tandems in einem Interview näher kennen zu lernen. Interessant war vor allem zu hören, aus welchen Gründen sie sich zur Teilnahme am Programm entschlossen haben. Das war zum einen das Interesse daran, die Unternehmenskultur in Bezug auf die weitere Öffnung von Führungspositionen für Frauen in einem Stahl- und Technologiekonzern zu verändern. Zum anderen um die eigene Position zu hinterfragen, sowie Stärken und Entwicklungsfelder besser wahrzunehmen. Beide Tandems berichteten von einer großartigen Chance, sich ein konzernweites Netzwerk aufzubauen, um davon im beruflichen Alltag zu profitieren. Mit dem Ende des Mentoring-Programms 2014, versicherten mir Mentoren sowie Mentees, sei jedoch noch lange nicht Schluss mit ihrer gemeinsamen Zusammenarbeit. Beide wollen auch zukünftig den Kontakt weiter pflegen.
Der Erfolg des FORWARD Mentoring-Programms der Salzgitter AG lässt ahnen, dass Erfahrungs- und Netzwerktreffen No. 2 schon bald folgen wird.