Viele Bewerber reichern ihren Lebenslauf am Ende mit etwas Persönlichem an. Da werden Lesen und Schwimmen angeführt (klassisch), Teamsportarten (Fußball, Handball) und Wettkampferfolge und von musikalischen Künsten oder politischem Engagement kann man dort lesen. Selbst ein so seltenes Hobby wie „Bonsais beim Sterben beobachten“ wird angegeben.

Diese persönliche Note macht es mir oft erst möglich, ein ausgeprägteres Gespür für die Person zu bekommen, die sich anhand der Unterlagen vorstellt. Und es sind wunderbare Anknüpfungspunkte, um die ersten Takte des Bewerbergespräches nicht zu lange um das Wetter kreisen zu lassen, sondern gemeinsam kurz in ein Thema einzutauchen, in dem sich der Gast gut auskennt und somit Sicherheit in der sonst so ungewohnten Situation gewinnen kann. Bieten Sie dafür also im Lebenslauf ein Thema an, in dem Sie gut Bescheid wissen. Wenn Sie von Lesen als Ihrem Hobby schreiben, dann sollten Sie z. B. auf die Frage, welches Buch Sie zuletzt gefesselt hat, den Titel benennen können.

Bedenken Sie dabei aber auch die Gefahr, die in der Interpretationsmöglichkeit eines Ihrer Hobbies liegt. Eine sehr ausführlich geschriebene Bewerbung und unter Sonstiges die Angabe, dicke Tages- und Wochenzeitungen zu abonnieren, lassen einen anderen Bewerber vermuten, als ein knappes, auf den Punkt gebrachtes Anschreiben und der Hinweis, Mitglied eines Judovereins zu sein. Für sich genommen ist jede zusätzliche Information, die den Bewerber als Person „griffiger“ macht, eine Möglichkeit, sich positiv aus dem Kreis der Mitbewerber abzuheben. Die Kunst besteht darin, sich für den Leser interessant zu präsentieren, ohne ihm ungewollte Interpretationen nahezulegen. Denn ein/e falsch interpretierte/r Bewerber/in hat meist keine Chance, im Gespräch das Missverständnis aufzuklären, da die Unterlagen bereits in der ersten Vorauswahl aussortiert wurden. (Autor: Markus Rottwinkel)

Markus Rottwinkel

Drei Dinge, die mir zur Salzgitter AG einfallen: 1. Faszinierende Dimensionen bei Anlagen und Prozessen 2. Stahl riecht lecker 3. Hieß der Ort oder der Konzern zuerst Salzgitter?

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6 Kommentare
  • Lukas Giessen

    11. Dezember 2016, 00:38

    Also ich bin ganz klar der meiner Hobbys sollten nur dann im Lebenslauf stehen wenn sie mit dem Beruf zu tun haben oder diese dafür nützlich sind. klar möchte der Arbeitgeber seine Angestellten kennen lernen und wissen womit er zu hat, aber mal ganz ehrlich wer kann schon nachvollziehen ob Hänschen auch wirklich einem Fußball Hobby nachgeht wie er im Lebenslauf angibt!!! Und ist es relevant welche Bücher Gabi in ihrer Freizeit liest???

  • Udo

    4. Juni 2016, 16:56

    Wir freuen uns wenn bei Bewerbern überhaupt Hobbies im Lebenslauf vorhanden sind. Und es wird von Jahr zu Jahr schlimmer.

  • Michelle Hauser

    4. September 2015, 19:00

    Beim Hobby sollte man sich etwas zurück halten. Ich persönlich nenne immer nur zwei. Ein musisches und ein sportliches. Damit beide Bereiche abgedeckt sind.

  • Kathrin

    4. September 2015, 18:49

    Das Hobby ist beim Bewerbungsgespräch immer eine heikle Angelegenheit. Anhand des Hobbys interpretiert der Arbeitgeber immer eine Reihe von Kompetenzen oder eben das Gegenteil.

  • Thorsten Gebers

    12. Dezember 2014, 13:17

    Vorallem hilft es wen man im gespräch das Thema anspricht dem Bewerber ein bischen nervosität zu nehmen die ja meistens natürlich immer da ist

  • Michael Büchler

    11. Dezember 2014, 14:54

    Ja, das Hobby hat immer zwei Seiten Fußball oder Handball sind gut für die Teambildung und schlecht für eventuell mehrwöchige Arbeitsausfälle.

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